Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte im Feldkirchner Aufnahmecamp beeindruckt Frauen-Union
Auf Einladung der niederbayerischen FU-Bezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner waren die CSU-Politikerinnen der Frauen-Union (FU) am Wochenende in Straubing zusammengekommen, um die Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Monate zu erörtern. Zum anstehenden Weltfrauentag wird die FU die Frage nach den angemessenen Schlussfolgerungen aus der Kölner Silvesternacht und den Schutz von Frauen vor sexueller Belästigung zum Thema machen.
Einen unmittelbaren Eindruck von den besonderen Herausforderungen der Flüchtlingskrise konnte sich der Landesvorstand der Frauen-Union im Warteraum in Feldkirchen verschaffen. Anlässlich ihrer Frühjahrs-Klausur am vergangenen Wochenende in Straubing, in der u.a. aktuelle Entwicklungen in der Asyl- und Migrationspolitik erörtert wurden, nahm sich die Frauen- und Familienpolitikerin Zollner gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus dem FU-Landesvorstand einen Vormittag Zeit, um sich in dem nur wenige Kilometer entfernten Camp die Aufnahmeverfahren für Flüchtlinge erläutern zu lassen.
Im Gespräch mit den örtlich eingesetzten Bundeswehrsoldaten sowie dem Leiter des Warteraums, Sigurd Ilek, ging es auch um die anfänglich schwierigen Arbeitsbedingungen, die viel Improvisation erfordert hatten.
Inzwischen sei es gelungen, in dem ursprünglichen Sommerlager winterfeste Unterbringungsplätze für 2500 Menschen zu schaffen, erläuterte Ilek. Der Beamte aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) war von Beginn an dabei, nachdem im vergangenen Spätsommer die Entscheidung für die Einrichtung des Camps gefallen war.
Die Zahl der an Bayerns Grenzen ankommenden Flüchtlinge war damals so hoch, dass dort ein geordnetes Aufnahmeverfahren nicht mehr zu gewährleisten war. Die Einrichtung zweier Aufnahmecamps in Erding und in Feldkirchen sollte Entlastung schaffen.
Nur fünf Tage hatte die Gemeinde Feldkirchen Zeit, um auf dem vorgesehenen Gelände in unmittelbarer Nähe der Gäuboden-Kaserne die notwendigen Voraussetzungen für die Aufnahmeeinrichtung zu schaffen, erläuterte Feldkirchens Bürgermeisterin Barbara Unger den FU-Vorstandsmitgliedern. Aber gemeinsam habe man es geschafft und dann seien bereits die ersten Busse mit fast 600 Flüchtlingen eingetroffen.
Auch der zuständige CSU-Wahlkreisabgeordnete, Alois Rainer MdB, der die Anregung zum Besuch des FU-Vorstands gegeben hatte und ebenfalls an dem Rundgang teilnahm, lobte das Engagement der Feldkirchner: Innerhalb kürzester Zeit hätten „auf der grünen Wiese“ Unterbringungs- und Versorgungsmöglichkeiten für die ankommenden Flüchtlinge ebenso zur Verfügung gestanden und seien Zufahrten zum Camp in dem unwegsamen Gelände gebaut worden.
Zwischenzeitlich wurden rund 65.000 Flüchtlinge registriert und haben es nach kurzem Aufenthalt wieder verlassen.
Die FU-Landesvorsitzende und Europaabgeordnete, Dr. Angelika Niebler, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der haupt- und ehrenamtlichen Helfer im Warteraum und der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Feldkirchen. „Das ist ein wirklich großartiges Beispiel für den außerordentlichen Beitrag, den Bayern zur Bewältigung der Flüchtlingskrise geleistet hat und auch in Zukunft zu leisten bereit ist.“ Dennoch stelle die Lösung der Flüchtlingskrise ein weitaus komplexeres Problem dar, das nach entschlossenen Signalen verlange. Daher sei zu hoffen, dass die Bundeskanzlerin und mit ihr die Staats- und Regierungschefs der EU bei dem anstehenden Sondergipfel mit der Türkei maßgebliche Erfolge erzielten, so die FU-Landeschefin. Vorstandsmitglied Gudrun Zollner aus Wallersdorf ergänzte: „Dieser Besuch war eine ganz wichtige Erfahrung zur Bewertung der Flüchtlingskrise. Unsere Hilfsorganisationen von BRK bis THW und die vielen Ehrenamtlichen leisten hier großartige Arbeit. Ziel muss jedoch auf jeden Fall eine dauerhafte und schnellstmögliche Reduzierung der Flüchtlingszahlen sein.“