Würdevoll und doch ganz locker

Der Wallersdorfer Pfarrer Franz M. Deffner hat auf Einladung der CSU-Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner die Wahl des neuen Bundespräsidenten hautnah miterlebt

Der Wallersdorfer Pfarrer Franz M. Deffner mit der Wallersdorfer CSU-Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner kurz vor Beginn der Bundesversammlung hoch über dem Plenarsaal des Deutschen Bundestags. (Foto: Team Zollner)

Zwei anstrengende Tage voller vielfältiger Eindrücke hat Pfarrer Franz M. Deffner am Wochenende in Berlin erlebt. Denn der Wallersdorfer Seelsorger war  Gast der CSU-Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner bei der Bundesversammlung, in der der neue Bundespräsident gewählt wurde. Sehr würdig sei die Bundesversammlung gewesen, aber auch erstaunlich locker und leger, so sein Fazit nach der Rückkehr.

Die Bundesversammlung tritt nur zusammen, wenn ein neues Staatsoberhaupt gewählt wird. Sie besteht aus den 630 Bundestagsabgeordneten und weiteren 630 Frauen und Männern, die von den Parlamenten der Länder entsandt werden – darunter etliche Prominente. In dieser bunten Menge mittendrin: Der Wallersdorfer Pfarrer Franz M. Deffner, der als Gast der Wallersdorfer Bundestagsabgeordneten in Berlin dabei war. An der Seite der CSU-Politikerin hat der Seelsorger einen ganz besonderen Blick auf die Wahl erhalten: Denn Gudrun Zollner ist zusätzlich eine von nur 64 Schriftführern, die vom Bundestag gewählt werden, um die amtierenden Bundestagspräsidenten zu unterstützen.

"Diese Rede hat mich richtig aufgebaut"

Der stärkste Eindruck, den Deffner aus Berlin mitgebracht hat: Dass die Wahl des obersten Repräsentanten der Bundesrepublik sehr würdevoll abgelaufen sei, aber dennoch in lockerer Atmosphäre und bei guter Laune aller Beteiligten. Am besten ließe sich das an Bundestagspräsident Norbert Lammert zeigen, erklärt der Pfarrer. Seine Eröffnungsrede habe das Staatswesen, der gemeinsame Boden, auf dem wir alle stünden, hervorragend beschrieben und deutlich gemacht, wie wichtig Einheit und Zusammenhalt seien. „Diese Rede hat mich richtig aufgebaut“, so der Pfarrer. Anschließend habe Lammert dann seine humorvolle Seite gezeigt und durchaus launig durch den Wahlgang geführt.

"Jede Gelegenheit nutzen, Bürgern meine parlamentarische Arbeit zu zeigen"

Gudrun Zollner hat das Wochenende – trotz der „Doppelbelastung“ – ebenfalls genossen. „Es ist mir sehr wichtig, jede Gelegenheit zu nutzen, um Bürgern meine parlamentarische Arbeit vor Ort in allen Facetten zu zeigen, damit sie sich ein eigenes, ungefiltertes Bild machen können“, betont sie. So ein einmaliger Anlass wie die Wahl eines neuen Bundespräsidenten sei dafür geradezu prädestiniert. Zudem ist es Zollner als gläubiger Christin und regelmäßiger Lektorin in der Wallersdorfer Pfarrkirche wichtig zu zeigen, dass Kirche und CSU sich gegenseitig ergänzen und auf gleichem Fundament stehen.

Pfarrer Deffner gibt zu, dass ihm auch der gewisse Glamour, den eine solche Bundesversammlung mitbringe, gut gefallen habe: „Mit Veronica Ferres im Aufzug fahren und Hape Kerkeling im Scheinwerferlicht schwitzen sehen, das erlebt man auch nicht alle Tage.“ Beeindruckt hat ihn auch der Ökumenische Gottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale, mit der der Sonntag begonnen hatte. Nicht nur, weil daran überraschend viele der Delegierten teilgenommen hätten. Sondern auch, weil er in Begleitung von Gudrun Zollner auch als einfacher Gast nur wenige Meter vom scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck und Bundeskanzler Angela Merkel sitzen durfte.

Und auch noch einen alten Weggefährten getroffen

Zu den positiven Erinnerungen, die er aus Berlin mitgebracht hat, zählt Franz M. Deffner den Delegiertenabend am Samstag in der Bayerischen Landesvertretung. Mit vielen Bundes- und Landtagsabgeordneten sei er dabei ins Gespräch gekommen. „Da lernt man unsere Volksvertreter auch mal ganz anders kennen“, freut sich der Priester. Und dann habe er, so als ganz persönlichen kleinen Höhepunkt dieser Reise, dort auch noch einen alten Weggefährten aus gemeinsamen BDKJ-Tagen wiedergetroffen.

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