„Politische Arbeit erfordert Mut und Netzwerk“

Alexander Koller aus Niederalteich absolviert bei MdB Gudrun Zollner ein Praktikum im Deutschen Bundestag

Einen einmaligen Einblick hat der Niederalteicher Praktikant Alexander Koller (20) bei der niederbayerischen CSU-Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner erhalten, hier beim Erinnerungsbild vor dem Bundeskanzleramt. (Foto: Team Zollner)

Es ist ein unglaublicher Kraftakt, den Gudrun Zollner als Bundestagsabgeordnete in Berlin leistet: „Wer inner- sowie außerhalb seiner politischen Fachbereiche mitreden will, braucht ein unglaubliches Netzwerk und den Mut, auch strittige Themen anzusprechen“, diese Erfahrung hat Alexander Koller in den vergangenen vier Wochen gemacht. Denn der 20-jährige Niederalteicher absolvierte im Berliner Abgeordnetenbüro der CSU-Politiker ein Praktikum.

Als Abgeordnete müsse die Wallersdorfer Politikerin immer zweigleisig fahren, auch das hat Alexander Koller gelernt. Denn einerseits kümmert sie sich als Fachpolitikerin im Bundestagsauschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Beispiel um die Besserstellung von Alleinerziehenden, als Mitglied im Sportausschuss beispielsweise um Unterstützung für die Sportvereine sowie im Unterausschuss für Bürgerschaftliches Engagement um bessere Rahmenbedingungen für ehrenamtlich engagierte Menschen in Vereinen. Dies ist der Grund, warum das Bundestag im Fernsehen oft so leer wirkt: „Weil bei vielen Debatten nur die Fachpolitiker im Plenum anwesend sind, während die anderen Abgeordneten in ihren Ausschüssen der parlamentarischen Arbeit nachgehen“, auch das weiß der 20-Jährige nun.

Ein Sprachrohr der Heimat in der Bundeshauptstadt

Andererseits sei Gudrun Zollner als Heimatabgeordnete ein Sprachrohr für die verschiedenen Probleme in unserer niederbayerischen Heimat, betont Koller. Die Themenpalette reiche von den Sorgen der mittelständischen Unternehmen bis zur passenden Beschilderung an einer Autobahnausfahrt, um Belastungen für Ortsbewohner durch Schwerverkehr zu verhindern.

Um bei solchen Problemen eine Lösung herbeiführen zu können müsse man neben den eigenen Politikfeldern auch ein Netzwerk zu Entscheidungsträgern in anderen Politikbereichen haben. „Wie wichtig dabei neben den ganztägigen Bürojob Zusammentreffen auch außerhalb des Parlamentsgebäude sind, war mir zuvor nicht bewusst“, so Koller rückblickend. Diese Suche nach Mitstreitern finde zudem dann auch noch abends statt: „Ich habe keinen Tag mit Gudrun Zollner hier in Berlin erlebt, an dem sie einen frühen Feierabend gehabt hätte.“

Vier Wochen lang hieß es während des Praktikums für Alexander Koller an Arbeitsgemeinschaftstreffen, Ausschusssitzungen und Plenardebatten teilnehmen. Zwischen der Vielzahl an Terminen durfte er noch das Büroteam der Wissenschaftlichen Mitarbeiter bei deren inhaltlichen Arbeit unterstützen. Teilnahme an parlamentarischen Abenden,  beispielsweise in der Bayerischen Vertretung oder im Foyer der Deutschen Bank, oder an Veranstaltungen von diversen Verbänden gehörte ebenfalls dazu.

Etliche Prominente aus der Bundespolitik getroffen

Bei dieser Fülle an Terminen gab es dann auch einige Höhepunkte: nämlich das Treffen mit politischer Prominenz. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen lernte Alexander Koller bei einer Veranstaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung kennen, Bayerns Finanzminister Markus Söder fand am Rande einer Veranstaltung der Stadt Nürnberg Zeit für ein kurzes Gespräch. Und welcher Praktikant kann schon ein paar Worte mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer wechseln? Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte der Niederalteicher  bei einem Kongress der Unionsfraktion zum Thema „Innovationsstandort Deutschland“ live  erleben.

In der ersten Praktikumswoche war keine Sitzungswoche, d.h., die Abgeordneten waren auf Dienstreise oder im Wahlkreis unterwegs. So konnte Alexander Koller in einer etwas weniger stressigen Phase mit dem politischen Treiben in Berlin vertraut gemacht werden und sich in die anstehenden Themen einarbeiten. Auf der Tagesordnung der Sport- und Familienpolitikerin stand unter anderem das Entgelttransparenzgesetz, das die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließen soll, sowie die Safe Sport Studie, welche sich mit Sexueller Belästigung bzw. Missbrauch im Spitzensport befasst. Dies sei jedoch nur ein kleiner Ausschnitt der Themen mit denen sich Gudrun Zollner und Alexander Koller in den beiden darauffolgenden Sitzungswochen des Deutschen Bundestages befassten.

Parallel zu den beschriebenen Tätigkeiten bietet die CDU/CSU-Fraktion  für ihre Praktikanten ein vielfältiges Programm mit Besichtigungen und Diskussionsrunden an. So durfte Alexander Koller den Bundesnachrichtendienst besichtigen und als Gast an einer Bundespressekonferenz teilnehmen. Das beherrschende Thema waren zu der Zeit Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland. Außerdem konnte er in einer Sondersendung des ZDF-Morgenmagazins zum Thema 60 Jahre römische Verträge als Zuschauer teilnehmen. Dazu waren auch hochkarätige Gäste wie Kanzleramtsminister Peter Altmaier geladen bzw. live zugeschaltet.

Diskussion mit dem Bundestagspräsident

Außerdem fanden im Rahmen des Praktikantenprogramms Diskussionsrunden mit Unions-Fraktions-Chef Volker Kauder und Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert statt. Volker Kauder berichtete wie es ihm gelingt, eine so große Fraktion auf Linie zu halten. Norbert Lammert hingegen schilderte auf Nachfrage eindrucksvoll, wie sich das Europäische Parlament zu einer dem „Bundestag vergleichbaren Institution in der EU“ entwickelt hat.

Zum Abschluss des Praktikums zeigte sich Alexander Koller beeindruckt von dem Arbeitspensum, das die Deutschen Bundestagsabgeordneten zu bewältigen haben und bedankte sich bei Gudrun Zollner für diesen einmaligen Einblick in den Berliner Politikbetrieb.

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