Neun Frauen schnuppern mit erfahrener Begleitung in die Politik

6. Mentoringprogramm der Frauen-Union Niederbayern startet mit Schifffahrt in Passau – Motto: „Den Fluss der Politik kennenlernen“

Den Fluss der Politik kennenlernen: Die Mentees mit ihren Mentorinnen sowie den Ehrengästen vor der Abfahrt zur Passauer Dreiflüsse-Rundfahrt. (Foto: Team Zollner)

Die Frauen-Union Niederbayern hat in Passau die sechste Staffel ihres Mentoringprogramms gestartet. Regina Charles, Ulrike Böll (beide Lkr. Dingolfing-Landau), Petra Möllerfrerk, Ilona Pawlitschko (beide Stadt Landshut), Hannelore Off, Dagmar Rockmaier (beide Lkr. Kelheim), Christa Alpers, Monika Zellner  (beide Lkr. Passau) und Pauline Wycislok (Stadt Passau) werden bis Ende des Jahres von erfahrenen Politikerinnen ins politische Ehrenamt eingeführt und begleitet. FU-Bezirksvorsitzende Gudrun Zoller rief Mentees und Mentorinnen dazu auf, engagiert zu sein, sich einzumischen und sich solidarisch zu zeigen.

Das erfolgreichste Frauenförderprogramm in der CSU

Das Mentoringprogramm der FU ist das erfolgreichste Frauenförderprogramm der CSU, das zeigte sich bei der Begrüßung der Ehrengäste durch Gudrun Zollner – die bei der 1. Staffel noch selbst Mentee war,  dann Mentorin, schließlich Projektleiterin und heute im Bundestag sitzt: Sie hieß Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer willkommen, ebenfalls Mentee der ersten Stunde. Gerlinde Kaupa, als Projektleiterin der ersten Staffel eine der Mitbegründerinnen des Programms, die heute Vize-Landrätin von Passau ist. Zollners Stellvertreterin Andrea Malota und die aktuelle Projektleiterin Diana Königer durchliefen die dritte Staffel. Einzig Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Gerhard Waschler konnte naturgemäß nicht mit einer Mentee-Karriere „glänzen“. Zollner freute sich auch, dass mit Elfriede Ragaller die FU-Kreisvorsitzende von Passau und mit Rosemarie Weber die stellv. Vorsitzende der Passauer Frauen-Union gekommen war.

Für Gudrun Zollner ist der Kern des Mentoringprogramms, dass es eine Schnuppermöglichkeit bietet, wie man es schafft, Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen: Am Ende könne jede der Frauen entscheiden, ob sie in der Politik weitermachen wolle oder nicht. „Wer politisch interessiert ist, sollte sich politisch engagieren. Wir wollen aber, dass jede Frau entscheiden kann, in welcher Lebensphase sie dies tut, deshalb gibt es bei uns keine Altersgrenze“, so die niederbayerische FU-Vorsitzende.

"Frauen haben in der Politik die Kompetenz des Alltags"

Das politische Ziel der FU müsse sein, bei den Kommunalwahlen 2020 in den Gemeinde- und Stadträten sowie Kreistagen möglichst viele engagierte Kandidatinnen und dann auch möglichst viele Entscheidungsträgerinnen zu haben. „Nicht, weil wir Frauen eine bessere Politik machen würden als die Männer, sondern weil wir anders Politik machen“, betonte Gudrun Zollner. „Gerade in der Kommunalpolitik mit ihren Entscheidungen vor Ort haben wir, von der Kinderbetreuung bis zum seniorengerechten Ausbau, die alltägliche Kompetenz.“

Frauen sollten sich auch in der Mutterpartei einmischen und mitreden. „Wir müssen dafür sorgen, dass auch die Männer für mehr Frauen in der Politik werben“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Nur so sei zu schaffen, was Edmund Stoiber einst vorgeben habe: „Die CSU muss weiblicher werden.“ Als ein Vorbild in Sachen Unterstützung der Frauen in der CSU nannte sie Kultus-Staatssekretär Bernd Sibler – der als männlicher Mentor das Mentoringprogramm mitbegleitet.

Und Gudrun Zollner appellierte an die Frauen, solidarisch zu sein: Egal ob "nur" Familie, ob auch noch Beruf und Ehrenamt dazu, „wir dürfen uns nicht gegenseitig gegeneinander ausspielen, Hausfrau gegen Karrierefrau“, so die FU-Bezirksvorsitzende abschließend.

Politik ist wie Sport - man kann nicht immer siegen

MdL Gerhard Waschler, selbst jahrelang aktiver Leichtathlet, verglich die Politik mit dem Sport: „Man kann nicht immer gewinnen und nicht immer erfolgreich sein. Manchmal können sich Dinge von einer Sekunde auf die andere ändern.“ Wichtig sei, aus Fehlern zu lernen und immer wieder neu zu starten. Vize-Landrätin Gerlinde Kaupa ermunterte die Mentees, sich um Spitzenpositionen bewerben: „Nur dabei zu sein reicht nicht.“ Wer Bürgermeisterin werden wolle, müsse im Ortsverband vorne stehen, gleiches gelte auch für den Landkreis und den Kreisverband.

Die neun Mentees werden  in den kommenden Wochen und Monaten mit ihren Mentorinnen zahlreiche politische Termine wahrnehmen. Dazu gibt es noch ein Schulungsprogramm, von innerparteilichen Strukturen bis zur modernen Medienarbeit. Getreu dem Motto der 6. Staffel, „Den Fluss der Politik kennenlernen“, ging es anschließend auf eine Dreiflüsse-Rundfahrt. Sehr zur Freude aller Damen mit dem neuen Cabrio-Schiff, das erst wenige Tage zuvor von Bayerns First Lady Karin Seehofer getauft worden war.

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