Die Mütterrente ist für viele Frauen ein Segen

Dank an die Referenten: (v.l.) Brigitta Appelt, Norbert Schmid, Gudrun Zollner, Helmut Plenk, Johanna Gegenfurtner und Andrea Malota. (Foto: Team Zollner)

 Ortsvorsitzendenkonferenz der Frauen-Union Niederbayern befasste sich unter Leitung ihrer Bezirksvorsitzenden Gudrun Zollner mit der Altersarmut von Frauen

 

 Die Vorsitzenden aller niederbayerischen Ortsvereine der Frauen-Union haben sich am 19. November 2016 in Straubing zu einer Ortsvorsitzendenkonferenz getroffen. Im Mittelpunkt stand dabei das Thema „Altersarmut bei Frauen“.

"Äußerst erfolgreiche Mitgliederrwerbeaktion!"

Die Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Niederbayern, Gudrun Zollner, MdB, zog dabei eingangs nochmals Bilanz über das zurückliegende Jahr. Als äußerst erfolgreich erwies sich die Mitgliederwerbeaktion, bei der innerhalb eines halben Jahres 141 Neumitglieder geworben werden konnten. Mit über 3220 Mitgliedern habe die Frauenunion in Niederbayern eine starke Stimme innerhalb der CSU.

Da Altersarmut vor allem Frauen betrifft freute sie sich, Helmut Plenk, der im Landkreis Regen die VdK-Geschäftsstelle „Arberland“ leitet, als Hauptreferenten begrüßen zu dürfen. Unter der Fragestellung „Frauen leben länger – aber wovon?“ befasste er sich vor allem mit der Mütterrente, die seit 1. Juli 2014 gilt und vor allem auf Druck der Frauen-Union eingeführt worden war. Er berichtete zum Beispiel von einer Frau, die eine kleine landwirtschaftliche Rente erhalte – bei der Kindererziehung nicht berücksichtigt werde. Da es durch die Mütterrente für ihre beiden Kinder nun jeweils zwei Rentenpunkte gebe, sei es für die Frau jetzt endlich lohnend, Beitragsjahre nachzuzahlen und damit ihre schmale Rente deutlich aufzubessern.

Sozialexperte fordert dritten Rentenpunkt für Mütter vor 1992

Umgekehrt könne selbst dort, wo die Mutter bereits verstorben sei, die Mütterente noch segensreich wirken: Er erzählte von einem Mann, dessen Frau – Mutter von drei Kindern – 1992 verstorben sei. Dank Mütterente habe er nun Anspruch auf eine Witwerrente, die ihm den Lebensabend erleichtere. Plenk dankte der Frauen-Union für die Mütterente und ermunterte die Frauen, weiterhin politischen Druck zu machen, damit auch die Mütter vor 1992 den vollen dritten Rentenpunkt für jedes Kind bekämen.

Ganz allgemein berichtete der Sozialexperte anhand vieler Beispiele, wie kompliziert das Thema Rente inzwischen sei und wie enorm wichtig eine ausführliche Beratung ist. Denn oftmals sei die tatsächliche Rente viel geringer als erwartet. Er erzählte von einer Frau mit drei Jobs: mit 650, 450 und 130 Euro monatlich. Alle drei zusammen ergeben ein Jahresbruttogehalt von 15.000 Euro, was wiederum dazu führe, dass es derzeit zu einer monatlichen Bruttorente von ca. 12,50  Euro käme  - abzüglich Abschlag sowie Kranken- und Pflegeversicherung. Die Frau arbeite auf Lohnsteuerklasse 5 und 6 und müsse jetzt sogar 1100 Euro Steuern nachzahlen. „Kann das noch normal sein?“, fragte sich Plenk.

Aber auch für junge Frauen sollte das Thema Rente an oberster Stelle stehen – beispielsweise wegen drohender Erwerbsunfähigkeit. Eine Erwerbsminderungsrente  bekommt nämlich nur der, der fünf Jahre lang beschäftigt war und in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens drei Jahre  Pflichtbeiträge aufweisen kann.  Zu den Pflichtbeiträgen zählen auch Beiträge aus einem geringfügigen Job. „Jedoch nur dann, wenn auch die Frau hier eigene Beiträge zahlt“, informierte Helmut Plenk. Daher sei es wichtig, auch in jungen Jahren privat vorzusorgen, denn eine gesetzl. BU-Rente bekomme derjenige nicht mehr, der nach dem 2. Januar 1961 geboren sei.  „Dabei gibt es eine gute Versicherung schon für den Preis einer Handy-Flatrate“, so Helmut Plenk.

Frauen sollen beim CSU-Wahlprogramm aktiv mitmachen

Abgerundet wurde die Ortsvorsitzendenkonferenz durch den Besuch von Staatssekretär Bernd Sibler, MdL, der in Niederbayern für das Wahlprogramm der CSU verantwortlich ist. Er forderte die Frauen auf, ihn mit speziell niederbayerischen Frauenthemen zu „füttern“. Denn die niederbayerische CSU wolle im Wahlprogramm ihre eigene Handschrift hinterlassen und in den kommenden Jahren ihre eigenen Themen besetzen und konsequent weiterverfolgen. Nachdem FU-Bezirksvorsitzende Gudrun Zollner in ihrer Begrüßung die Frauen aufgefordert hatte, sich verstärkt politisch zu engagieren und um Mandate in Gemeinde- und Stadträten zu bewerben, wies der Straubinger CSU-Bezirksgeschäftsführer Norbert Schmid darauf hin, dass die Frauen dann bereits die Vorstandswahlen in den Ortsvereinen im Jahr 2017 nutzen sollten, um sich zu einzubringen.

Die anwesenden Damen waren sich abschließend einig, dass die nun zum zweiten Male stattgefundene Ortsvorsitzendenkonferenz äußerst informativ war und unbedingt nun als festen Bestandteil im Terminkalender festgeschrieben werden sollte.

Zurück