Breite Unterstützung aus der Heimat für den Deggendorfer Bogensport-Bundestrainer
Oliver Haidn lädt als kleines Dankeschön Sportausschussmitglied Gudrun Zollner, MdB, zu einem Schnuppertraining ein. OB Dr. Christian Moser, Stadträtin Renate Wasmeier und Bundestagsdirektkandidat Tho

Es dürfte nicht viele Schulen geben, die in ihrem Lehrerkollegium einen Bundestrainer haben. Das Robert-Koch-Gymnasium gehört zu diesem exklusiven Kreis: Jeden Montag unterrichtet dort der hauptamtliche Bogensport-Bundestrainer Oliver Haidn auch noch Schülerinnen und Schüler. Entsprechend groß ist die heimische Unterstützung auch für seine Trainertätigkeit – so sponsert beispielsweise die Stadt Deggendorf schon einmal neue Zielscheiben für die Lehrgänge des Nationalkaders.
Die Bogenschützen brauchen dringend eine ausreichend große Halle
Aber der Arm der Hilfe aus der Heimat reicht sogar bis Berlin: Dort hat Haidn im Dezember vergangenen Jahres im Sportausschuss des Bundestags die niederbayerische CSU-Bundestagsabgeordnete Gudrun Zollner kennengelernt. Und ihr von den Sorgen der deutschen Spitzen-Bogenschützen erzählt: Das Deutsche Nationalteam hat keine Halle, in der sie bei schlechtem Wetter oder während des Winters trainieren können. Der Grund ist einfach: Mit dem Bogen wird international über 70 Meter geschossen. Eine so lange Halle gibt es in Deutschland nicht – zum Vergleich: in den USA stehen gleich drei davon. Also müssen die Bogen-Spitzensportler des Deutschen Schützenbundes im Winter ins Ausland ausweichen – was mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden ist.
Der Bundestrainer hat deshalb Pläne in der Tasche für eine entsprechende Halle samt passendem Freigelände. Gudrun Zollner hat ihm damals sofort ihre Unterstützung zugesagt. Auch Thomas Erndl aus Künzing, CSU-Direktkandidat für den Wahlkreis Deggendorf/Freyung-Grafenau, ist bereits eingebunden, damit er im Falle eines Einzugs in den Bundestag ebenfalls unterstützend tätig werden kann.
Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Tokio ist die Lage ernst
Wie ernst die Lage für die international eigentlich gut aufgestellten deutschen Bogenschützen ist, machte Haidn am Rande eines Treffens auf Gut Altholz bei Plattling deutlich: Könne man nicht spätestens Ende 2018 mit dem Hallentraining beginnen, würden es die Bogenschützen bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 sehr schwer haben, noch Spitzenergebnisse zu erzielen.
Über drei Stunden lang vermittelte Bundestrainer Oliver Haidn seinen Gästen den Bogensport im Schnelldurchlauf von der Pike auf: Zusammensetzen der Bogen, Standsicherheit, Bewegungstraining mit dem Thera-Band bis zu den ersten Schüssen auf die – ehrlicherweise nicht ganz 70 Meter entfernt stehenden - Scheiben.
Die "Laien" schlagen sich wacker mit Pfeil und Bogen
Am Ende gab es, wie es sich bei einem solchen Anlass gehört, einen kurzen Wettkampf. Und der endete mit einer doppelten Erkenntnis: Die Politiker-Riege spürte am eigenen Leib, wie körperlich und geistig fordernd der Bogensport ist. Umgekehrt musste der Bundestrainer seinen Respekt zollen, die Politikerinnen und Politiker hatten sich wacker geschlagen: Von den vielen von der Sehne geschnellten Pfeilen landete nur ein einziger nicht auf einer der Zielscheiben.