Berlin-Fahrt als „Dankeschön“ für Ehrenamtliche
50 Frauen und Männer aus den Rettungsdiensten im Landkreis besuchen MdB Gudrun Zollner im Bundestag

Eine Lehrfahrt der besonderen Art haben 50 Frauen und Männer aus dem Landkreis Dingolfing-Landau absolviert: Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner waren sie für vier Tage in Berlin. Höhepunkte waren der Besuch im Parlament und eine Visite beim Bundesinnenministerium.
Nicht nur "Danke" sagen, sondern ein außergewöhnliches Geschenk machen
Das Besondere an dieser Fahrt: Dieses Mal hatte Gudrun Zollner exklusiv „Ehrenamtliche“ aus den Rettungsdiensten eingeladen, also aus den Feuerwehren, dem Bayerischen Roten Kreuz oder der Wasserwacht. Die Idee zu dieser Dankeschön-Fahrt war im vergangenen Jahr spontan entstanden, als die CSU-Politikerin einen Tag lang auf einem Sanka der Rettungswache Landau mitgefahren war – und hautnah erlebt hatte, wie herausfordernd Einsätze der Retter sein können. „Ich wollte nicht einfach nur in einer Rede Dankeschön sagen, sondern mit einem außergewöhnlichen, persönlichen Geschenk“, so Gudrun Zollner.
Erster Höhepunkt der politischen Bildungsfahrt war der Besuch im Bundesinnenministerium. Regierungsdirektor Markus Priesterath vom Stab „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ erläuterte den Besuchern zunächst das Lagezentrum, das mit seinen gut 20 Mitarbeitern an sieben Tagen 24 Stunden lang besetzt ist. Aber auch Zeit für eine ausführliche Diskussion mit den Ehrenamtlern blieb: So ging es unter anderem um die Ausbildung der Polizisten und dass ihnen während ihrer Ausbildungszeit auch bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehen müsse. Angesprochen wurde auch, dass ehrenamtliche Helfer anderer Organisationen denen der Feuerwehren gleichgestellt gehörten. Der Ministeriumsvertreter versicherte, dass daran momentan gearbeitet werde. Ganz am Ende wurde der Besuch dann auch noch vom Ministerium mit der Botschaft „Wir sind Ehrenamt! Danke!“ in alle Welt hinausgetwittert.
Terror, Trennung und Alltag der Teilung
Der Auftakt der Fahrt war allerdings eiskalter Art: Bei Minusgraden wurde in Leipzig Halt gemacht. Besonderen Eindruck hinterließ dort bei der Gruppe beim Altstadtrundgang neben der Nikolaikirche, von der die friedliche Revolution mit dem späteren Mauerfall ausgegangen war, ein riesiges Wandgemälde an einem Gebäude, das die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung widerspiegelte. Die erste Besichtigung in Berlin griff dieses Thema ebenfalls auf: Im „Tränenpalast“ besichtigten die Ehrenamtler aus dem Landkreis Dingolfing-Landau die ständige Ausstellung „Alltag der deutschen Teilung“. Die ehemaligen Ausreisehalle an der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße im einst geteilten Berlin hat ihren Namen daher, dass dort die DDR-Bürger ihre Besucher aus dem Westteil wieder verabschieden mussten.
Nicht nur um Tränen, sondern um Terror und Opfer ging es in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauerstraße. An diesem geschichtsträchtigen Ort steht das letzte praktisch intakte Stück der Todesanlagen in ihrer ganzen Tiefe – die Reisegruppe konnte dort hautnah sehen, wie tödlich die Grenzanlagen waren. Abgerundet wurde die geschichtliche Stadtrundfahrt mit einem Halt vor dem Brandenburger Tor. Ebenfalls ein kleiner Höhepunkt hätte das Mittagessen auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz werden sollen – doch der Nebel verdarb leider die schöne Aussicht.
Ein Ritt auf der Feuerkutsche
Beinahe schon entspannend war nach so viel Politik und Geschichte der Abstecher ins Berliner Feuerwehrmuseum, das die ehrenamtlichen Rettungskräfte natürlich ganz genau erkundeten. So gab es dort unter anderem die lebensgroße Darstellung einer Brandbekämpfung aus dem Jahr 1909 mittels einer „Feuerkutsche“ zu sehen sowie eine nachgebaute Trümmerlandschaft aus der Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Beim Essen an diesem Abend stieß dann MdB Gudrun Zollner zur Gruppe. Sie freute sich sehr, dass so viele Vertreter der Hilfsorganisationen mit ihren Partnern oder Partnerinnen ihrer Einladung nach Berlin nachgekommen waren. Da gab es viel zu berichten und zu diskutieren. Vor der Rückfahrt nach Niederbayern gab es natürlich noch ausreichend freie Zeit – beispielsweise zum Shoppen durch die Luxusabteilungen des KaDeWe.